Stockschießen - das besondere Gemeinschaftserlebnis
Der Stocksport ist ganz ohne Zweifel ein Präzisionssport, bei dem die Hand-Auge-Koordination und ein be- sonderes Gefühl für die Dosierung der eigenen Wurfkraft eine wichtige Rolle spielen. Doch er ist aber vor allem auch ein Freizeitsport für Jugendliche gleichermaßen wie für Senioren, in dem das Gemeinschaftserlebnis und die Geselligkeit im Mittelpunkt stehen. In der frischen Luft ausgeübt, trägt er zum Wohlbefinden aller teilnehmenden Spieler und Spielerinnen teil. Ich habe den Sport des Stockschießens vor allem als einen besonderen Mannschaftssport wahrgenommen, an dem nahezu jeder Mann und jede Frau ohne besondere Voraussetzungen teilnehmen kann. Es gibt große und kleine Spieler und Spielerinnen, eher kräftige, auch etwas Übergewichtige, und daneben ganz schlanke Spieler und Spielerinnen. Alle haben ihre Freude beim Spiel, es wird viel gelacht. Die Freude ist immer auch gepaart mit etwas Schadenfreude, wenn man einen gut positionierten Stock in eine aussichtslose Lage manövriert. Die Größe der wetteifernden Mannschaften ist überschaubar, so dass auch während des Spiels jeder mit jedem kommunizieren und sich in der Planung der Strategie für die nächsten Kehren beteiligen kann. Siegen und Verlieren haben nahezu einen selbstverständlichen Charakter und Erfolgserlebnisse gibt es für jeden. Gelegentliche Frustrationen gehören freilich ebenso dazu. Alles wird aber spätestens aufgewogen durch die gemütliche Runde nach dem Spiel. Es wird dabei eine Sportkameradschaft gelebt, wie man sie heute nur noch ganz selten in den verschiedenen Leistungssportarten antreffen kann.
Auszug aus einem Essay veröffentlicht in Sport und Gesellschaft von Helmut Digel. Das vollständige Essay finden sie hier: sport-nachgedacht.de/essay/stockschiessen-das-besondere-gemeinschaftserlebnis/
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